Frankfurter oder Wiener - gibt es einen Unterschied?

Wiener stammen ursprünglich aus Frankfurt, denn hier erlernte der Franke Johann Georg Lahner Anfang des 19. Jahrhunderts die Herstellung des beliebten Brühwürstchens.


Der in der fränkischen Schweiz (Gasseldorf) geborene Bauernsohn beschloss 1795 seinem kargen Heimatdorf den Rücken zu kehren und ging nach Frankfurt, um dort eine Lehre als Fleischer zu absolvieren.

Nach Beendigung der Ausbildung ging er auf Wanderschaft, verdingte sich als Ruderknecht auf der Donau und landete in Wien. 1804 machte sich Lahner als Meister mit einer eigenen Selcherei selbstständig.

Seine Produktion nannte Lahner zunächst "Lahner Würste" später allerdings "Frankfurter" (in Erinnerung an seine Lehrzeit) und sie waren bald in ganz Wien eine Delikatesse. In Frankfurt wurden die Würste mit grobem Schweinefleischbrät hergestellt. In Wien dagegen war man diesbezüglich nicht so streng.


Bis heute ist der große Unterschied, dass "Frankfurter" im Gegensatz zu "Wienern" ohne Rindfleisch hergestellt werden.
In Deutschland wird Lahners Wurstkreation als "Wiener" verkauft. Die Bezeichnung "Frankfurter" ist hierzulande geschützt. Nur Würstchen, die im Wirtschaftraum Frankfurt hergestellt werden, dürfen auch "Frankfurter Würstchen" heißen, außerhalb Frankfurts hergestellte Würstchen heißen "nach Frankfurter Art".


Ob mit oder ohne Rindfleisch: heute sind Frankfurter in oft abenteuerlichen Schreibweisen und unterschiedlichen Rezepturen in Texas ebenso bekannt wie in Peking oder Australien.